Tatsächlich sieht die ganze Angelegenheit jedoch ganz anders aus. Schon alleine vom Kostenfaktor aus gesehen. Ein eigener Webserver mit einer 64-Kbit-Standleitung kostet monatlich zwischen 5.000 und 10.000 DM, dazu kommen noch die einmaligen Soft- und Hardwareanschaffungen, die locker nochmal den dreifachen Betrag ausmachen. Und in dieser Rechnung fehlt immer noch die Fachkraft, die für die Webseite verwantwortlich ist, derjenige, der die eigehenden E-mails bearbeitet und jemand, dem neue Ideen für die Web-seite einfallen sollen. Und diese Arbeiten sind fulltime-Jobs, können also garantiert nicht von Informatik-Studenten in 10 Stunden pro Woche bewerkstelligt werden.
Dazu muss ganz klar gesagt werden, daß alle diese Kosten von Vorneherein als Werbekosten budgetiert werde müssen. Da das Internet (bzw. das world-wide-web, worum es sich ja tatsächlich nur handelt) ein reines Informationsnetz ist, in dem es absolut keine Sicherheitseinrichtungen wie z. B. bei T-Online gibt, können hier nur auf wenigen Wegen Gewinne eingefahren werden. Die einzigen Firmen, die momentan wirklich Gewinn einfahren sind diejenigen, die die Zugänge zur Verfügung stellen. Und natürlich die im Web häufig besuchten Webcrawler - aber obwohl Yahoo Unmengen Geld pro Tag für ein Werbebild auf der Hauptseite nimmt, finanziert sich auch hier die Webseite nicht von selber.
Aber wir sollten nicht vergessen, daß die Telekom - Gebühren im Ortsbereich im Gegensatz zu anderen Ländern immens noch sind. So brauchen Privatleute oder Firmen in Amerika, die einen der immer häufiger werdenden kostenlosen Internet-Anbieter im Ortsbereich haben, ihre Computer garnicht mehr auszuschalten - denn sogenannte local-calls sind in den Vereinigten Staaten absolut kostenlos! Und man sollte nicht vergessen, daß die Firmen, die uns das Internet als "lebensnotwendig" verkaufen wollen ihren Stammsitz in den U.S.A. haben.